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"The struggle continues": Simbabwische Kriegstänze für Frieden, Freiheit und Identität
erschienen am 05. November 2021 auf MucBook Online
Am Ende der Europapremiere von Kamwe Kamwe im Rahmen des Spielart-Festivals steht Sprachlosigkeit. Die Wertschätzung des Publikums für die Künstler*innen und ihre eindringliche Performance ist am besten in begeisterten Applaus zu übersetzen.
"Sich der Kraft der Performance zu entziehen ist geradezu unmöglich. Das Ringen gegen die Unfreiheit der tanzenden Körper, die Dringlichkeit des Ausbrechens aus dem Gummibandnetz steigert sich im Einklang mit dem lauter werdenden Gesang immer mehr, bis plötzlich das Licht ins Rot umschlägt und die projizierten Bilder unverkennbar Szenen der Gegenwart zeigen: Es sind Fotografien der Demonstrationen für George Floyd, und der Slogan „I can’t breathe“ auf einem Demoplakat spiegelt die Unfreiheit und den Kampf der Performance."
Schluss mit Eierstocklotterie - Erben mal anders in der neuen Komödie Jeeps in den Kammerspielen
erschienen am 22. November 2021 auf MucBook Online
Ein Experiment zum Thema „Erbwichteln“ – das fasst das neue Stück „Jeeps“ in den Kammerspielen gut zusammen. Das Werk der Münchner Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud feierte am Sonntag ,21.11. seine Premiere. Aber was kann eine Komödie zu Vermögensumverteilung und Erben schon bieten? Alles was das Herz begehrt!
"Die vielen Ebenen, die im Verlauf der Komödie so immer weiter dazukommen, lösen die anfängliche Schwarzweiß-Situation auf und machen das Stück bunt. Die Protagonist*innen bekommen immer mehr Farbe und Hintergrund, und auch die sozialen Themen gewinnen an Tiefe. Das Stück spitzt sich immer mehr zu, die Charaktere werden emotionaler, Intrigen kommen ans Tageslicht, bis es zum Schluss eskaliert – wie verraten wir aber nicht."
Improvisationen in Corona-Zeiten – privates Theater für alle in den eigenen vier Wänden
erschienen am 9. Juli 2020 auf MucBook Online
Wer muss nicht zu Corona-Zeiten im Alltag immer wieder improvisieren? Besonders Kulturschaffenden haben die Beschränkungen den Boden unter den Füßen weggezogen. Ein Glück also, wenn man ohnehin professionell improvisiert.
"Ohne Zweifel wird die Corona-Krise einen Abdruck auf der Kultur hinterlassen, der erst nach und nach gefüllt werden kann. „Ich glaube, dass Improvisation einen stärkeren Raum bekommt“, vermutet Andreas Wolf, denn improvisieren müssen momentan viele, sowohl auf der Bühne als auch im Alltag. Ein erster Versuch, die von dem Virus gerissenen Lücken in der Kunst zu füllen, ist die „Kunst der Stunde“. An dieser Stelle hat Covid-19 Potential für Neues geschaffen: „Es ist etwas ganz Eigenständiges, das jetzt erst dadurch entstanden ist und ich würde es auch machen, wenn wir wieder ganz normal Theater spielen.“ Die Hoffnung bleibt also, dass die Not weiter erfinderisch macht und aus so manchem krisenbedingten Thinktank frischer Wind in die Kunstflaute bläst. "
‚Killing‘ Joker: Wie der neue Film mit Joaquin Phoenix den Zuschauer spaltet
erschienen am 16. Oktober 2019 auf MucBook Online
„Ich dachte immer, mein Leben wär’ ne Tragödie, aber jetzt weiß ich, das ist eine Komödie“, resümiert Arthur Fleck im Verlauf des Filmes, der etappenweise seine Transformation zum berühmten Batman-Antagonisten Joker zeigt. Der Flimmerstreifen ist tatsächlich über und über voll mit schrägen Gegensätzen und Kontrasten, der Größte davon vielleicht der zwischen der Wahrnehmung des Protagonisten und der seines Publikums.
"Man kann der Entwicklung des Wahnsinns beinahe zusehen und muss trotzdem immer wieder erkennen, wie oft man selbst einer Illusion erlegen ist. Gerade eben noch beinahe körperlich in den Film gesogen, wird man durch eine Erkenntnis wieder zurück in den Kinositz geschleudert und kann nur noch händeringend beobachten, wie Arthur Fleck einen weiteren Schritt auf der Wendeltreppe seines Niedergangs – oder Aufstiegs – als Joker geht. Diese verschiedenen Perspektiven, in die das Publikum versetzt wird, gelingen jedoch erst durch Joaquin Phoenix´ Gänsehaut verursachende Performance als werdender Joker."